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Covid-19 Maßnahmen in Athen und ihre Auswirkungen

Aktualisiert: 26. Apr. 2021

Tatsächlich musste ich mehrmals meine Entscheidung abwägen, ob ich mir wirklich vorstellen kann, bei einem Lockdown dennoch in Athen bleiben zu können. Das Büro Für Internationales, das International Office wie auch die Vorschule der Deutschen Schule Athen unterrichteten mich über dieses Risiko. Für mich stand letztlich jedoch eine Überlegung mehr im Vordergrund. Nämlich, dass es bis dato immer mein Traum gewesen ist und ich mir diesen Wunsch nicht wegnehmen lassen wollte. Im Nachhinein entschied ich mich also dazu mir das Abenteuer nicht entgehen zu lassen, da ich auch wahrscheinlich nicht mehr so schnell die Möglichkeit erhalten werde.


Auswirkungen im Praktikum

Im Praktikum war es die Anweisung stets eine Maske zu tragen, sowohl in geschlossenen Räumen, als auch draußen im Garten. Diese Regelung galt auch für Kinder ab 4 Jahren. Ebenso war es erforderlich, dass die Körpertemperatur von jede*r Person vor dem Eintritt des Schulgebäudes gemessen wird. Das gehörte u.a. ebenfalls zu meinen Aufgaben. Außerdem war es notwendig, dass alle textilbezogenen Spielsachen wie Puppen, Plüschtiere, aber auch Kissen und Decken

im Verlauf des Tages mindestens einmal desinfiziert werden. Dementsprechend fiel viel Zeit auf die coronabedingten Aufgaben, wodurch weniger Zeit für Gespräche mit den Kolleginnen oder den Kindern geblieben ist. In einer corona-freien Zeit hätte ich mit Sicherheit mich etwas mehr austauschen und dazu lernen können. Da es noch zu dem Thema, Praktikum, vieles zu erzählen gibt, werde ich hier einen gesonderten Beitrag dazu erstellen.


Auswirkungen auf das öffentliche Leben

Ende August begann meine Reise nach Athen. Das Flugzeug war überraschend voll. Wahrscheinlich lag es auch daran, dass wir noch Sommer hatten und einige Touristen ihren Urlaub in Griechenland verbringen wollten. Im Athener Flughafen gab es gesonderte Maßnahmen, denn ich musste vor Reisbeginn ein Dokument ausfüllen, mit dem ich versichern konnte, dass ich keine Covid-Symptome vorweise. Meine Temperatur wurde allerdings nicht gemessen. In den Taxen bestand die Pflicht eine Maske zu tragen. Diese Pflicht bestand jedoch nicht im öffentlichen Raum, wie auf dem Markt, in Parks und auch nicht in geschlossenen Räumen wie in Läden u.ä. Ich habe mich gefühlt als wäre ich zu der Zeit vor der Pandemie zurückgereist, denn alle Restaurants, Cafés, Einzelhandelsgeschäfte, Museen und kulturelle Orte hatten geöffnet. Das war unbeschreiblich schön wieder ein stückweit in Normalität leben zu können.. vor allem weil ich einige Flugstunden von zu Hause entfernt war. Zwar gab es eine Ausgangssperre ab 23 bis 5 Uhr morgens, jedoch konnte ich mit meinen MitbewohnerInnen ausgelassen in den Clubs der Hauptstadt feiern und zuvor einen gemütlichen Abend in Bars und Kneipen verbringen. Natürlich habe ich die fast normale Situation auch dafür ausgenutzt, einige Museen und Attraktionen zu besuchen und besichtigen. Hierauf werde ich in einem anderen Beitrag genauer eingehen, weil es in diesem Beitrag sonst den Rahmen sprengen würde.



Ende Oktober verschlimmerte sich jedoch die Lage, sodass es zu einem Lockdown gekommen ist. Dieser machte nicht vor den Geschäften, den Restaurants, Clubs und auch nicht vor der Praktikumsstelle halt. Die Straßen waren wie leer gefegt. Sogar der sehr belebende Athener Markt, Monastiraki, war sehr verlassen. Es war erschreckend diese Bilder vor Augen zu haben, wenn man genau weiß, wie der genaue Gegensatz ausgesehen hat. Das war nicht das einzige Problem... Man durfte nur rausgehen, wenn man ein bestimmtes vorgefertigtes Formular ausgefüllt hat, auf dem geschrieben steht, welche Aktivität zu welche Uhrzeit und an welchem Ort, man nachgehen will. Darüberhinaus durfte man sich nur in dem eigenen Wohnviertel fortbewegen, außer man hatte einen triftigen Grund für eine längere Anfahrt. Von der Vorschule erhielt ich ein griechisches Schreiben, was bestätigte, dass ich dort arbeite und die Befugnis habe mich auch außerhalb des Wohnviertels fortzubewegen.




Um ehrlich zu sein, habe ich mir mit meinen Kolleginnen Gedanken darüber gemacht, den Auslandsaufenthalt früher zu beenden, weil die Situation mit der Zeit immer schwerer zu ertragen war. Zuvor traf ich mich mit eine Gruppe aus fremden Menschen, die zusammen trinken gegangen sind, Sport getrieben und auch Wanderungen geplant haben. Diese Gruppe konnte ich dann leider nicht mehr so schnell wiedersehen. Zudem habe ich mir vor Beginn des Lockdowns eine Bucket-Liste gemacht mit allen Dingen, die ich noch in Athen unternehmen möchte. Viele der Sachen konnte ich aufgrund der verschärften Situation nicht mehr tun. Das schwierigste war jedoch, dass sich das Leben hauptsächlich zuhause abgespielt hat. Meine lieben MitbewohnerInnen und ich hatten uns daher nicht mehr so viel zu erzählen. Sie, die Kinder der Vorschule und meine Kolleginnen waren jedoch der ausschlaggebende Grund dafür weshalb ich in Athen geblieben bin. Und das war definitiv die richtige Entscheidung! Wäre ich erneut in dieser Situation, hätte ich mich für dasselbe entschieden.

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